LoRaWAN®: ZENNER Connect betreibt das Netz für Millionen smarter Objekte
Veröffentlicht: 11. Okt 2024LoRaWAN gilt heute als Schlüsseltechnologie für die Digitalisierung der Energiewirtschaft und hat sich besonders im Bereich des Internets der Dinge (IoT) etabliert. Dank seiner Reichweite und Energieeffizienz bietet es eine ideale Lösung für zahlreiche Anwendungen, von der Wohnungswirtschaft bis hin zu Smart-City-Projekten.
Das Netz der Minol-ZENNER-Gruppe, das LoRaWAN®-Lösungen für die Wohnungswirtschaft, Kommunen und die Industrie bereitstellt, wird von der ZENNER Connect GmbH betrieben. ZENNER Connect ist bei der Bundesnetzagentur als LoRaWAN®-Netzbetreiber registriert und betreibt eine ISO 27001-zertifizierte Plattform für sicheren Datenaustausch.
Beim Event LoRaWAN Live, der im Mai in München stattfand, erhielt die Präsentation der LoRa Alliance über die größten LoRaWAN-Netzbetreiber besondere Aufmerksamkeit. Mit rund acht Millionen vernetzten Messgeräten und Sensoren, so zeigte die Präsentation, liegt das Netz von Minol-ZENNER auf Augenhöhe mit den Netzen der vier größten Wettbewerber zusammen.
Interview mit Marcus Kirchdörfer und Sebastian Heß
Um mehr über die aktuellen Entwicklungen und die Zukunft dieser Technologie zu erfahren, haben wir mit den Geschäftsführern der ZENNER Connect GmbH, Marcus Kirchdörfer und Sebastian Heß, gesprochen.
Sie geben Einblicke in das wachsende Netzwerk und erläutern die Bedeutung von LoRaWAN für die Digitalisierung von Unternehmen und Städten weltweit.
Welche Vorteile bietet LoRaWAN für Stadtwerke und Energieversorger im Vergleich zu anderen Funktechnologien?
Sebastian Heß: LoRaWAN ermöglicht eine drahtlose Kommunikation über große Entfernungen mit einem geringen Energieverbrauch. Daher die Technik besonders für Anwendungen mit geringen Datenmengen, wie beispielsweise die Zählerfernauslesung oder die Auslesung von Sensoren, sehr gut geeignet. Für Stadtwerke und Energieversorger bietet es zudem den Vorteil, dass Sensoren und Zähler auch in abgelegenen oder schwer zugänglichen Gebieten automatisiert ausgelesen werden können. Im Vergleich zu Mobilfunk- oder WiFi-basierten Lösungen bietet LoRaWAN niedrigere Betriebskosten, da keine kostenintensiven Netzbetreiberverträge notwendig sind.
ZENNER Connect betreibt das derzeit größte LoRaWAN-Netz in Europa. Welche Vorteile bietet das den Kunden?
Marcus Kirchdörfer: Die Nutzung unseres Netzes bietet Stadtwerken und Kommunen gleich mehrere Vorteile: Durch Skalierungsmöglichkeiten werden Kostenvorteile erzielt, da günstigere Betriebskosten und bessere Konditionen erreicht werden. Die Flexibilität und Skalierbarkeit des Netzwerks erlaubt es uns und unseren Kunden, IoT-Projekte unkompliziert auszubauen. Zudem profitieren die Kunden von unserer langjährigen Erfahrung und Expertise, was eine schnelle und fehlerfreie Implementierung sicherstellt. Dank kontinuierlicher Investitionen bleibt das Netzwerk zukunftssicher. Stadtwerke erhalten eine stabile und zukunftssichere Infrastruktur.
Welche konkreten Einsatzmöglichkeiten für LoRaWAN sehen Sie in der Energie- und Wasserwirtschaft?
Sebastian Heß: Die Einsatzmöglichkeiten von LoRaWAN in der Energie- und Wasserwirtschaft sind vielfältig. Ein zentraler Anwendungsfall ist die Fernauslesung von Strom-, Gas– und Wasserzählern, was die Ableseprozesse effizienter gestaltet und die Genauigkeit der Verbrauchsdaten erhöht. Zudem kann LoRaWAN zur Überwachung von Transformatorstationen, zur Steuerung der Straßenbeleuchtung, zum Management von Fernwärmenetzen und zur Überprüfung des Wasserstands von Reservoirs eingesetzt werden. Auch bei der Überwachung von Umweltdaten, wie Luftqualität oder Bodenfeuchtigkeit, bietet die Technologie erhebliche Vorteile, um langfristig Ressourcen effizienter zu nutzen.
Wie kann LoRaWAN zur Optimierung des Netzbetriebs und der Infrastruktur beitragen?
Marcus Kirchdörfer: Mit LoRaWAN lässt sich eine flächendeckende Überwachung und Steuerung der Infrastruktur in Echtzeit realisieren. Das bietet Stadtwerken und Energieversorgern die Möglichkeit, schneller auf Störungen im Strom-, Wasser- oder Wärmenetz zu reagieren, Anlagen effizienter zu warten und damit Ressourcen optimal einzusetzen. Beispielsweise können mithilfe von Sensoren Leckagen in Wasserleitungen frühzeitig erkannt, akute oder Statusdaten der Niederspannung gesammelt und übermittelt werden oder die Netzlast in Echtzeit überwacht wird. Die Daten lassen sich über unsere nach ISO 27001 zertifizierte Plattform ZENNER Datahub nahtlos in bestehende Systeme der Versorger übertragen, was die Effizienz im operativen Geschäft deutlich steigern kann.
Welche Sicherheitsstandards nutzt LoRaWAN für die Übertragung sensibler Daten?
Sebastian Heß: Sicherheit hat im LoRaWAN-Protokoll einen hohen Stellenwert. Die Datenübertragung erfolgt zweifach gesichert: Zum einen auf der Netzwerkschicht, die die Integrität und Vertraulichkeit des Netzverkehrs sicherstellt, und zum anderen durch Verschlüsselung auf der Anwendungsebene, die den End-to-End-Schutz der übertragenen Daten gewährleistet. Zusätzlich werden alle Nachrichten durch eine eindeutige Gerätekennung verifiziert, sodass sichergestellt ist, dass nur autorisierte Endgeräte auf das Netzwerk zugreifen können. Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass sensible Daten, wie beispielsweise Verbrauchsdaten, zuverlässig geschützt sind.